Am Samstag, den 17. März 2018, fand die diesjährige Generalversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Alzey statt. Neben Bürgermeister Christoph Burkhard, konnte Wehrleiter Joachim Ganz auch weitere Gäste der Stadt, die Ehrenmitglieder, die Feuerwehr - und Stadtkapelle sowie die Jugendfeuerwehr und die aktive Mannschaft der Feuerwehr Alzey begrüßen.
215 Einsätze und damit durchschnittlich 18 Einsätze pro Monat leistete die Freiwillige Feuerwehr Alzey im abgelaufenen Jahr, so stellvertretender Wehrleiter Weil in seinen Ausführungen zum Tätigkeitsbericht 2017. Diese wurden nicht nur in der Stadt Alzey selbst, sondern auch im Alzeyer Industriegebiet, unterstützend in den Alzeyer Stadtteilen und den anderen Verbandsgemeinden des Landkreises Alzey-Worms sowie auf den Autobahnen A61 und A63 erbracht. Wehrleiter Ganz und Bürgermeister Burkhard dankten den aktiven Feuerwehrleuten für ihre geleistete Arbeit neben Beruf und Freizeit.
Die Allgemeinen Zeitung Alzey schreibt dazu:
„Wir drehen uns immer schneller und kommen doch nicht vom Fleck. Es ist wie im Hamsterrad.“ Die Worte von Wehrleiter Joachim Ganz bei der Generalversammlung der Freiwilligen Feuerwehr am Samstagabend ließen nichts Gutes erahnen. Doch nein, weder der Neubau des Feuerwehrgerätehauses, noch die Versorgung mit Fahrzeugen und sonstigen Geräten sind es, auf die Ganz in seiner Ansprache anspielt. Es ist das Personal, das dem Wehrleiter Sorge bereitet. Und das, trotz eines überdurchschnittlichen Zuwachses im Jahr 2017.
1929 Überstunden ohne Sonderausbildung
Mit 51 Aktiven starteten die Brandbekämpfer mit einem Einsatz in der Silvesternacht ins neue Jahr. Trotz fünf Abgängen beendeten Ganz und seine Truppe mit 57 aktiven Mitgliedern das Jahr. Zuwachs also, aber dennoch Grund zur Sorge, findet der Wehrleiter. Denn 215 Einsätze und 1929 reine Übungsstunden ohne Sonderausbildungen gehen auf das Konto der Stadtfeuerwehr. „Da ist die Belastung für die einzelnen Kameraden natürlich hoch“, sagt Ganz. Und hier für Entspannung zu sorgen, sei eine schwierige Aufgabe. Doch wie Anreize schaffen? „Mehr als gutes Essen und Trinken können wir nicht bieten“, sagt Ganz pointiert. „Wer 365 Tage im Jahr auf Abruf bereitstehen will, sich im Einsatz beleidigen lassen und handgreiflich angegangen werden möchte, oder Silvester keine Lust hat, die Nacht bei seiner Familie zu verbringen, der ist hier genau richtig“, spart Ganz nicht mit Sarkasmus und stellt fest: „Super Gründe bei der Feuerwehr mitzumachen – oder?“
Nachwuchs zu generieren ist schwer, weiß auch Stadtbeigeordneter Steffen Jung. Erst recht, weil es an Wertschätzung für das mitunter gefährliche Ehrenamt mangele. Was sich wiederum sehr bewährt habe, sei das Einsatzfahrzeug, dass durch die Wehren in den Vororten der Stadt rotiere, merkt Bürgermeister Christoph Burkhard an.
Was bei der Stadtwehr für ein wenig Entlastung sorge, bringe gleichzeitig die Wehren untereinander zusammen. Und so komme es, dass durch den integrativen Zug des Fahrzeugs eine Truppenstärke von insgesamt 104 Feuerwehrmännern zu zählen sei.
Schön und gut, findet Joachim Ganz, doch unterm Strich nach wie vor zu wenig. „Alzey wächst kontinuierlich. Doch die Wehr tut es nicht“, stellt Ganz fest und mahnt, dass mit jedem Gebäude, das neu entstehe auch potenzielle Gefahrenquellen einhergingen.
Wie viel der Dienst in der Feuerwehr zu geben hat, zeigt der Bericht von Jugendwartin Franziska Mowitz, die ihr Amt seit dem 1. Januar 2018 kommissarisch innehat: Ihren Tränen freien Lauf lassend und unter dem Applaus ihrer Kameraden bedankt sich, bei Ex-Jugendwart Ivo Eisenreich und unterstreicht: Das was die Feuerwehr besonders ausmacht, ist die ausgeprägte Kameradschaft.
Und die sei notwendig angesichts von schwer zu verdauenden Einsätzen wie dem Brand in einem Wohnhaus „Am Roten Tor“ oder dem Unfall auf der A 63, bei dem innerhalb von 60 Minuten zwei Menschen ihr Leben ließen, merkt Ganz an. Ein weiteres Thema, dass die Brandbekämpfer zunehmend fordert: Fehlalarme von Brandmeldeanlagen und Rauchmeldern. Gerade einmal elf Prozent der 35 Alarme von Brandmeldeanlagen seien berechtigt gewesen. In den Privathaushalten lag die Quote bei 27 Prozent, wie dem Jahresbericht des stellvertretenden Wehrleiters, Ramon Weil, zu entnehmen war. Und trotz der hohen Fehlalarmquote, die die Feuerwehr auf Trab hält, bleibt Joachim Ganz dabei: „Rauchmelder retten Menschenleben.“
Im Rahmen der Generalversammlung wurden Dominik Sandmeier, Nikolai Braun und Marcel Bühl zum Dienst in der Freiwilligen Feuerwehr Alzey verpflichtet. Franziska Mowitz wurde zur Hauptfeuerwehrfrau befördert und gleichzeitig zur Jugendwartin bestellt.
Benjamin Gralow und Maximilian Wilk wurden zum Hauptfeuerwehrmann befördert. Uwe Schuckmann erhielt seine Beförderungsurkunde zum Löschmeister, Ramon Weil wurde zum Hauptbrandmeister befördert.
Alexander Frangel und Ivo Eisenreich erhielten die Bestellungsurkunde zum stellvertretenden Zugführer, Ramon Weil zum stellvertretenden Wehrleiter.
Für ihren langjährigen Dienst in der Alzeyer Wehr wurden Stephan Frangel (20 Jahre) und Wolfgang Mank (40 Jahre Dienstzeit) geehrt.
Entpflichtet wurden Uwe Schuckmann, Marcus Stier (beide nun Ehrenmitglieder) sowie Adrian Mader und Christian Förster.